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Mugat

9/22/20245 min read

Heyho! schön, dass ihr mal wieder auf meinen Blog gefunden habt.

Wie angekündigt folgt zunächst natürlich der Bericht vom Radrennen. Da gab es ja 3 Kategorien, 20, 50, und 70km. Ich hab mich für 50 entschieden, weil ich 70 für vielleicht etwas zu kompedetif hielt, und bei 20 km ist man ja schon am Start fast fertig mit Fahrradfahren. Eintrittsgebühr waren 500Rs = 5,5€. Dafür gab's für jeden eine Holzmedallie, ein Frühstück und ein T-Shirt. Schon mal nicht schlecht! Start des Rennens war direkt 5:45. Die Strecke war so ein Highway, wir sind immer auf dem Standstreifen neben den Autos gefahren. Dann ging's halt irgendwann los, ich war schon ein bisschen aufgeregt. Am Anfang ist eine Gruppe von 6 Radlern etwas zügiger losgefahren, aber alles noch machbar. Zu denen hab ich mich dann direkt dazugesellt. Dann sind wir in dieser Gruppe ziemlich entspannt gefahren, sodass aus 7 Radlern dann 9 wurden. Ein Typ hat mir währenddessen erzählt, dass sie wegen dem Gegenwind wohl nicht so schnell fahren, und dann wenn wir den Highway wieder zurück in die andere Richtung fahren, das Tempo wohl anziehen würde. Dem war allerdings nicht so, als wir umgedreht sind ging es immernoch sehr langsam voran. Ein Typ mit einem Mountainbike ist auch noch mitgefahren. Ich habe mir von Andy, einem unserer Mentoren hier, ein Rennrad ausgeliehen. 4 der 9 Leute hatten solche klick Pedale, ich nicht. Nach etwa 35km musste ich leider kurz anhalten, um eine Pinkelpause einzulegen, irgendwie hatte ich wohl zu viel getrunken. Das verschaffte den 8 Fahrern vor mir einen Vorsprung von ein paar hundert Metern, den musste ich dann wieder herausfahren, aber das ging schon mit ein bisschen Anstrengung. Mir ist auch aufgefallen, dass ich von der Gruppe an Leuten, die vorne mitgefahren sind der einzige war, der das T-Shirt angezogen hatte, das alle Teilnehmer extra für dieses Rennen bekommen hatten. Alle anderen hatten so Rad T-Shirts an wo man hinten so Snacks und Trinkflaschen unterbringen konnte. Ein so'n Typ mit Klick Pedalen der oft ganz vorne gefahren ist, hatte da 2 Bananen, 2 Energy Drinks und noch ein paar Riegel gelagert. Was man so alles für 50km braucht ;) mir hat eine Wasserflasche gereicht. Dann ein paar Minuten später ist einem Recht sportlich aussehenden Fahrer der Reifen geplatzt, der konnte dann nicht mehr vorn mitfahren, das tat mir etwas leid. Nach so 45-46 km kam dann von hinten ein weiterer Fahrer mit Trikot von irgendeinem Radteam und einem Teuer aussehenden Rennrad etwas schneller an unserer Gruppe vorbeigefahren. Wie sich später herausstellen sollte war es der Erste aus der 70km Gruppe, der uns eingeholt hat. Das wusste ich aber nicht, und dachte es wäre einer unserer Gruppe der aufgeschlossen hat, weil wir zu langsam waren. Als der dann vorausgefahren ist wunderte ich mich über das Verhalten der anderen Radler, denn nur der Typ mit den vielen Essensvorräten ist ihm in den Windschatten gefahren. Ich habe kurz gewartet bis mein vordermann aufschließt, aber das tat er nicht. Dann habe ich mich kurz über den geärgert und bin selbst nun nicht mehr im Windschatten, zu den zwei Leuten vor mir gefahren. Als ich die dann fast erreicht hatte ist der Typ mit den Snacks dem mit dem Teuren Rad irgendwie nicht mehr ganz dicht hinterhergefahren, so dass ich dann vermeintlich als Dritter kurz hinter dem war, denn eigentlich wollte ich mich etwas ausruhen. Aber der mit dem Teuren Fahrrad ist dann leider immer weiter vor gefahren, sodass ich mich dann wieder über meinen Vordermann geärgert habe und versucht habe, dem anderen Typ alleine hinterherzufahren. Als ich den Snack Typ dann überholte, merkte ich aber, dass der Snack Typ nicht mehr konnte und sich auch noch geärgert hat, dass ich ihn überhole. Dann ganz überraschend stehen auf einmal 50 Meter vor uns links am Rand Leute mit Warnwesten am Rand, die uns zuwunken, scheinbar war hier das Ziel. Ich bin dann da vorbei gefahren, ein bis zwei Radlängen vor meinem Hintermann. 100 Meter weiter ist dann der mit dem Teuren Rad angehalten. Ich tat es ihm gleich, und hab mich natürlich direkt aufgeregt, dass ich nicht wusste, wo das Ziel ist, denn ich wollte ja als erster ankommen. Dann habe ich erst erfahren, dass ich in der 50km Gruppe erster geworden bin, denn der Typ mit dem Teuren Rad teilte mir mit, dass er die 70 km runde.gefahren ist. Dann kamen nach uns dreien so langsam die Teamkollegen von dem 70km Gewinner ins Ziel und tauschten sich aus, wie viel Watt sie gefahren sind. Irgendwas mit 310 Watt habe ich mitbekommen, aber ich weiß nicht, ob sich das auf den Durchschnitt des Rennens oder den Sprint am ende bezieht. Wahrscheinlich aber den Schnitt oder? Generell war das 50km rennen aber nicht super anstrengend, ich hatte einen durchschnittspuls von 130 und einen max Puls von 154. Am ende bin ich auf grmerader stereck kurz 47kmh gefahren als ich noch dachte, ich müsste den 70km Typ einholen. Über das plötzliche Ende war ich so verwundert, weil meine Uhr mir gesagt hat, dass wir 48km gefahren sind. Da fehlten irgendwie 2. Aber allgemein ist es ja ganz gut gelaufen, ich hab 10000Rs, also ungefähr 110€ gewonnen. Der erste der 70km Gruppe, der extra aus Bangalore angereist war, hat einen 3 Tägigen Sri Lanka Urlaub und einen Platz in irgendeinem anderen rennen gewonnen.

Aber nun mal dazu, was sonst noch so passiert ist. Gerade als ich dachte, dass ich bei Sunlit auf der Arbeit fast nichts zu tun hätte, musste ich vorletzten Freitag 6 Uhr auf der Arbeit sein, dann 2 Stunden zu einer Installation fahren, um dort 8 Stunden (Pausen nicht inbegriffen) bei 37 Grad auf einem Dach zu arbeiten. Zurückgekommen sind wir dann 21 Uhr. Es gab aber auch zwei tolls asoekte an der Arbeit. Zum einen hatten wir die ganze Zeit eine schöne Aussicht auf viel Große hinduistische Tempel und zum anderen waren wir beim Frühstück, Mittagessen und Abendessen in Restaurants. Die Rechnung zahlt die Firma. Man konnte sich also bis circa 450Rs ziemlich viel auftischen. Letzte Woche stand dann aber wieder ein Arbeitspensum von etwa 3,5 Stunden arbeiten auf 3 Stunden quatschen und Tee trinken an.

Letzten Samstag war dann noch ein kostenloseser Selbstverteidigungskurs für unsere Gruppe. Den hat so ein ehemaliger profi MMA Kämpfer gegeben. Obwohl ich etwas schwerer war, hat der mich beim Grappling total abgezogen. So ein Grappling Duell läuft in etwa so ab: 1. Der Gegner teleportiert sich hinter dich und packt dich in irgendeinem Griff oder Chocke oder so. 2. Du benutz all deine Kraft und ein paar zufällige explosive Bewegungen um dich irgendwie aus dem Griff des Gegners herauszuwinden. 3 nach 0,5 Sekunden hat der Gegner dich wieder irgendwie von hinten in einer anderen Position eingefangen. 4 schritt 2 und 3 wiederholen sich dann so circa 3 mal, dann hat man keine Kraft mehr und muss aufgeben. Jedes Mal, wenn ich mich am Kampfsport probiere, gehe ich mit der Erwartungshaltug heran, dass ich dafür doch exzellente Vorraussetzungen habe. Jedes Mal werde ich vom Gegenteil überzeugt, das ist etwas deprimierend. Und die armen mädchen aus unserer Gruppe. Wenn ich das nicht mal packe, mich gegen irgendeinen 70kg Mann zu verteidigen, was sollen die dann machen? Und was wenn der Gegner noch schwerer ist? Tja, Pech gehabt. Aber zum Glück ist Auroville ja Recht sicher.

Neben Sport und Esoterik gibt es hier tatsächlich auch ein paar Kulturangebote. So war ich letztens in einer kostenlosen Theateraufführung "Shakespeares Songs", in auf unterhaltsame Weise über Shakespeares leben und dessen Verhältnis zu seinem Vater und seinem Sohn erzählt wurde.

Einmal bin ich jetzt auch schon alleine nach Pondicherri, in die nächst größere Stadt in der Nähe von Auroville gefahren. Was man sich unter indischem Verkehr vorstellt kann ich bestätigen. Es ist etwas stressig, man muss sich schon bei der Fahrt konzentrieren, weil so viel los ist. Gerade ohne Ampeln oder fußgängerüberwege die straßenseite zu wechseln ist etwas schwierig. Auch ist eine Corona Maske definitv überlebensnotwendig, denn die Luft ist wirklich nicht so toll. In Pondicherri war ich, um einen Fußball zum Zeitvertreib zu kaufen, denn einen Fußball jonglieren kann ich irgendwie nicht so gut. Jetzt habe ich es ein bisschen geübt, ein mal habe ich es 58 mal geschafft, aber eigentlich sollte der Ball ja beliebig lang hochgehalten werden können.

Ich hoffe dieser Bericht war total lesenswert, bis bald

mal wieder!